Auguste Lewinsohn: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 15. November 2015, 19:59 Uhr
(1. April 1868 Pirna-Copitz - 1957 Dresden Auguste Lewinsohn, geb. Gantze, war Politikerin. Die Tochter eines Elbschiffers verdiente ihr Brot zunächst als Landarbeiterin, Arbeiterin in der Zellulosefabrik Heidenau, Dienstmädchen in Dresden und schließlich Zigarrenwicklerin in der Zigarrenfabrik Uhlemann, Alaunstr. 18. Sie gründete mit ihren Kollegen eine Zweigstelle des Tabakarbeiterverbandes in Dresden. Nach ihrer Heirat mit dem Buchhändler Salomon Lewinsohn traten sie gemeinsam der illegalen SPD bei, organisierten Streiks und Demonstrationen gegen Kinderarbeit, Hunger und Lebensmittelteuerung. 1890 war sie Mitglied im Vorstand des Frauenvereins der SPD. Sie setzte sich für Erwerbsarbeit von Frauen und ihre Teilnahme am politischen Leben ein. Das Ehepaar hatte vier Söhne. Auguste Lewinsohn wohnte in der Görlitzer Straße 23, wurde oft besucht von Clara Zetkin und Käte Duncker. 1907 war sie Delegierte des sächsischen Frauen (gegen den Willen der männlichen Parteiführung) zum Internationalen Sozialistenkongreß in Stuttgart. Dort erfolgte ihr Eintritt in den Spartakusbund. Sie unterstützte den Jugendbildungsverein (gegr. 1908) gegen Angriffe der Partei- und Gewerkschaftsführung, gründete innerhalb der SPD eine Kinderschutzkommission für Sachsen und stand ihr vor. 1918 wurde sie in den Landtag gewählt, enttäuscht über die SPD-Politik, legte sie ihre Ämter nieder und trat in die KPD ein. Sie gründete zusammen mit Dr. Kohn die Arbeitersanitätskolonnen. Nach 1923 organisierte sie zusammen mit Liesel Sparschuh im Rahmen der Internationalen Arbeiterhilfe Erholungen für arme und kranke Kinder in Gottleuba. Sie organisierte Suppenküchen in der Altstadt und auf der Hechtstr. 1923 starb ihr Mann. In der NS-Zeit verteilte sie Flugblätter und sammelte Geld für die Angehörigen politischer Häftlinge, unterlag der Beobachtung durch die Gestapo und mehreren Haussuchungen. 1934 wurde sie verhaftet und blieb zehn Monate in Untersuchungshaft. 1947 saß sie beim Gründungskongreß des DFD im Ehrenpräsidium. Sie war Trägerin der Clara-Zetkin-Medaille. Literatur
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